Die Wirkung der Obertöne

Das gemeinsame Charakteristikum der eingesetzten Instrumente ist ihr Obertonreichtum. Der Therapeut gibt einen Impuls, woraufhin sich die Obertöne spielerisch im Klangraum selbstständig entfalten und ein Klangfeld in beständiger Wechselwirkung mit dem Klienten erzeugen. Jeder Ton schwingt im anderen mit und hat eine direkte Auswirkung auf das Bewusstsein des Beklungenen.

Hieraus leitet sich, laut Peter Hess, letztendlich die therapeutische Bedeutung der archaischen Instrumente mit ihrem Reichtum an Klängen im Obertonspektrum ab. Die physische und psychische Tiefenwirkung dieser Klänge kann man, so Hess, damit erklären, dass sie ein erlebendes Mitschwingen in vielen verschiedenen Ebenen und Bereichen unseres Organismus ermöglichen. Das Sich-Einlassen auf diese Klänge führt auf geradezu geheimnisvolle Weise zu unserem Inneren.

Man kann die traditionnelle Art und Weise Klänge zu hören, wie z.B. bei einem Konzert, ablegen und sich auf das Wesentliche, im Sinne von "Weniger ist mehr" einlassen: der unruhige Geist kann still werden, sich öffnen. Ein Fühlen mit Leib und Seele wird möglich: ein Zu-Sich-Zurück-Kommen.